Krakauer Burg. Die Machtzentrale des Generalgouverneurs Hans Frank 1939-1945. Konzertlesung mit Dieter Schenk und Vitold Rek
Datum: | Freitag, 09. Dezember 2011 |
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Dieter Schenk schildert die Untaten des Nazi-Generalgouverneurs, der vom Wawel aus herrschte. Vitold Rek begleitet die Lesung auf dem Kontrabass. Der Wawel gilt als Wiege polnischer Staatlichkeit. Während die Nazis Polen tyrannisierten und die Bevölkerung ermordeten, feierte Generalgouverneur Frank rauschende Parties und raubte Kunstschätze:
„1939 gelangte mit Hans Frank in Polen ein Mann an die Macht, der selbst für die Verhältnisse der Nationalsozialisten außergewöhnlich korrupt war. Er war dermaßen raffgierig und bestechlich, dass es sogar einem Heinrich Himmler zuviel wurde. Weniger Anstoß bei Himmler und anderen seiner Berliner Kollegen erregte Frank mit der gezielten Ermordung und Terrorisierung der Bevölkerung.
Das Generalgouvernement Polen, im Nazi-Jargon als „Reichsnebenland“ bezeichnet, wurde von Krakau und nicht etwa von Warschau aus verwaltet. Es wurde rücksichtslos ausgeplündert, und Hans Frank, der sich in der alten Königsburg fürstlich einrichtete, fühlte sich offensichtlich als König von Polen.“ (Stefan Diebitz, http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=14662).
Auf Einladung der KunstGesellschaft und der Humanistischen Union stellt Dieter Schenk sein neuestes Werk vor. Schenk arbeitet jetzt als Historiker und Schriftsteller sowie als Honorarprofessor der Universität Lodz. Zuvor war er Kriminaldirektor beim BKA. Schenk erforschte die braunen Wurzeln des BKA und verließ das Amt 1989 wegen „unüberbrückbarer Differenzen“. 2003 erhielt er den Fritz-Bauer-Preis der Humanistischen Union.
Eintritt: 7 / 5 / 1 Euro