Islam: Fundamentalismus oder Integration? Podiumsdiskussion mit Turgut Yüksel und Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber
Datum: | Donnerstag, 13. März 2008 |
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„Islam“ wird in der öffentlichen Wahrnehmung oft mit Fundamentalismus gleichgesetzt. Gewalttätige Islamisten stehen im Rampenlicht – oder werden von Sicherheitsexperten dorthin gezerrt: denn Angst vor islamistischen Anschlägen ist ein gutes Vehikel, um Bürgerrechte (weiter) einzuschränken.
Doch Islam ist erheblich breiter, die wenigsten Muslime sind Islamisten. Wo aber verläuft die Grenze zwischen Islam und Islamismus? Wo verläuft die Grenze der Toleranz? Im Zuge der Integrationsbemühungen gibt es einen Dialog Staat – Muslime. Der Islam ist vielschichtig – welche Ansprechpartner sind die richtigen?
Zur Integration gehört auch, daß Migranten lernen, daß der demokratische Rechtsstaat jedem Menschen freie Religionsausübung als Privatangelegenheit zubilligt, selbst aber weltanschaulich neutral ist. Darin unterscheidet er sich von einigen theokratischen Staaten – und auch von manchen Predigern, die ein „göttliches Gesetz“ über das staatliche Gesetz stellen möchten.
Humanistische Union und Frankfurter Rundschau haben Turgut Yüksel und Prof. Armin Pfahl-Traughber zum Gespräch eingeladen.
Turgut Yüksel, Jg. 1956, SPD-Landtagsabgeordneter, engagiert sich schon seit Anfang der 80er Jahre für multikulturelle Zusammenarbeit. Er hat die Jugendbegegnungsstätte Anne Frank e.V. mitgegründet, organisiert seit fünf Jahren die „Parade der Kulturen“ und gründete die „Initiative von säkularen und laizistischen Bürgerinnen und Bürgern aus islamisch geprägten Herkunftsländern in Hessen“. Yüksel betont: „man darf Intoleranz nicht mit Toleranz begegnen.“
Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber, Jg. 1963, lehrt an der Fachhochschule des Bundes in Brühl, gründet dort gegenwärtig das „Brühler Institut für Extremismus- und Terrorismusfor-schung“, veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und Bücher zu den Themen Antisemitismus, Extremismus, Ideengeschichte, Islamismus, Terrorismus und Zeitgeschichte.
Moderation: Peter Menne.