Wirtschaft und Menschenrechte. Podiumsdiskussion mit Prof. Hans-Olaf Henkel, Prof. Friedhelm Hengsbach und Sven Giegold in der Reihe "Leitkultur Menschenrechte".
Datum: | Mittwoch, 18. Oktober 2006 |
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Klassisch wurden die Menschenrechte als Abwehrrechte des Einzelnen gegenüber dem Staat verstanden. Doch viele trans-nationale Konzerne erscheinen heute mächtiger als mancher Staat. Sind Wirtschaftsunternehmen (mit-)verantwortlich für Freiheit in den Staaten? Wenn Unternehmen (verläßliche) Rahmenbedingungen einfordern, gilt das auch für die Menschenrechte?
Im 2. Armuts- und Reichtumsbericht stellte die Bundesregierung fest, daß die Schere zwischen arm und reich sich auch in Deutschland weiter öffnet. Damit stellt sich die Frage nach Verteilungsgerechtigkeit:
Schafft das Sytem „Markt“ Wohlstand für alle (der Traum von Adam Smith) – oder vergrößert es die Unterschiede? Mit welchen „Stellschrauben“ läßt sich das regulieren, welche wirken heute effizient?
Die Globalisierung schreitet voran – zum Nutzen aller oder nur weniger? Bezieht sich „Globalisierung“ nur auf den freien Verkehr von Finanz- und Warenströmen? Oder auch von Kultur und Werten? Wieweit gilt die Freizügigkeit für Personen, für Arbeitskräfte?
Tragen Unternehmen Verantwortung für ihr gesellschaftliches Umfeld, für Lieferanten, Konsumenten, Anwohner? Wie sieht das bei Fehlern / Unglücken aus, wer setzt Ansprüche durch?
Ziehen die Menschenrechte innerbetriebliche Demokratie nach sich? Ist die Mitbestimmung Hürde für oder Erfolgsfaktor von deutschen Unternehmen?
Auf dem Podium:
Prof. Dr. Hans-Olaf Henkel, Universität Mannheim, ehem. Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie e.V. (BDI) und der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V.
Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach, Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen, Leiter des Nell-Breuning-Instituts.
Sven Giegold, attac – Koordinierungskreis.
Moderation: Peter Menne.