Startseite » Pressemeldungen » Peter Menne: Im Einsatz für die Freiheit

Peter Menne: Im Einsatz für die Freiheit

07. Januar 2013

Peter Menne ist stadtbekannter Offenbacher – und führt trotzdem seit zehn Jahren den Regionalverband der Humanistischen Union mit Sitz in Frankfurt.

Über Peter Menne ließe sich vieles schreiben. Man könnte ihn den Mann mit den bunten Hosen nennen. Oder erzählen, dass er vor zwei Jahren beim Versuch einem Paar gegen eine Gruppe betrunkener Gewalttäter zur Seite zu stehen, selbst Opfer wurde – und es trotzdem wieder tun würde. Gerade zur Zeit könnte man ihn als Aktivist gegen den Zwangsverkauf des Klinikums porträtieren, berichten, wie er am Mittwoch dem OB die Unterschriften pro Bürgerbegehren übergeben hat. Man könnte auch etwas über den Fotografen Peter Menne schreiben, der als Autodidakt schon über zwei Dutzend Ausstellungen bestückt hat.

Ein Offenbacher, der in Frankfurt einen Verein führt

An dieser Stelle soll es aber um Peter Menne als Vorsitzenden der Humanistischen Union (HU) Frankfurt gehen. Den Job hat der Mann mit dem schwarzen Kinnbart seit zehn Jahren. Gerade haben seine Mithumanisten ihn wiedergewählt. Dass ein Offenbacher in Frankfurt einen Verein führen darf, ist dabei nicht das Bemerkenswerte. Es liegt einfach daran, dass die HU eine kleine Organisation ist, mit nur 1400 Mitgliedern bundesweit und der Ortsverein Frankfurt deshalb genaugenommen ein Regionalverband ist.

Schon eher ist bemerkenswert, dass die HU in Frankfurt und Umgebung zu den mitgliederstärksten und aktivsten Ortsgruppen gehört. Auch dank Peter Menne, der unzählige Podiumsdikussionen, Vorträge und Lesungen organisiert. Meistens im Club Voltaire, gelegentlich in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Rundschau. Mit Volker Schmidt, Landtagskorrespondent der FR, saß Menne vor Kurzem im Mediendepot der Rundschau auf dem Podium und moderierte eine Diskussion zu Verfassungsschutz und NSU. Bei den Demos gegen Zensur im Internet gehörte die HU zu den Organisatoren, Menne sprach bei der Kundgebung.

Die Verteidigung von Bürgerrechten, die Trennung von Kirche und Staat, soziale Gerechtigkeit sind die Dauerbrenner-Themen der HU. „Die individuelle Freiheit gegen die Machtansprüche von Groß-Organisationen verteidigen.“ So beschreibt Menne den Auftrag des Vereins.

Der Einsatz in der HU ist für ihn längst zu einem Teil seines Alltags, seiner Persönlichkeit geworden. Eine pathetische und eine ganz und gar unpathetische Aussage unterstreichen das. „Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit geworden, mich im Sinne der Freiheit zu engagieren“ sagt er. Und schiebt nach: „Ach, andere sammeln Briefmarken.“

Zur Humanistischen Union stieß er als Student der Germanistik und Soziologie während der Proteste gegen die Volkszählung 1987 an der Uni Marburg. Nach Studienende zog er ins Rhein-Main-Gebiet. „Ich wollte der Arbeit wegen nach Frankfurt ziehen“, erzählt Menne. „Bei meiner ersten Besichtigungstour hat mich gleich als erstes in Fechenheim der Makler versetzt.“ Die nächste Wohnung auf seiner Liste lag in Offenbach. „Seitdem bin ich in dieser wunderbaren Stadt, in der schon Goethe die schönsten Frauen fand.“ Abgesehen vom Fluglärm sei Offenbach ideal, sagt er, und: „Mit der S-Bahn erreiche ich alles was, in Frankfurt wichtig ist, viel schneller, als wenn ich in Fechenheim wohnen würde.“

Menne ist auch nicht der einzige Offenbacher in der HU Frankfurt. Gregory Engels etwa, Stadtverordneter der Piraten ist ein politischer Weggefährte. Die beiden arbeiten bei der BI gegen den Verkauf des Klinikums. Das Bürgerbegehren sieht er doppelt positiv. Nicht nur als Instrument gegen die Privatisierung – „Gesundheit ist ein Bestandteil der öffentlichen Daseinsvorsorge und gehört in öffentliche Hand“ – auch als Element direkter Demokratie. „Ich bin direkt an der Grenze zur Schweiz aufgewachsen“, erzählt Menne. „Da kann man sehen, dass wo die Bürger selbst über Einkommenssteuern, Großprojekte und dergleichen entscheiden, Einnahmen und Ausgaben viel besser übereinstimmen.“

Dateien

nach oben