Startseite » Termine » Halbierte Aufklärung. Zusatztermin mit Walter Oswalt in der Reihe „Leitkultur Menschenrechte“ wegen des Orkans „Kyrill“

Halbierte Aufklärung. Zusatz­termin mit Walter Oswalt in der Reihe "Leitkultur Menschen­rechte" wegen des Orkans "Kyrill"

31. Januar 2007
Datum: Mittwoch, 31. Januar 2007
Uhrzeit:20:00:00 Uhr

Der Orkan Kyrill veranlaßte letzten Donnerstag viele, zuhause zu bleiben. Für den Vortrag von Dr. Walter Oswalt haben Humanistische Union und Frankfurter Rundschau deshalb einen Ersatztermin organisiert:

am Mittwoch, den 31. Jan. 2007 ab 20:00 Uhr spricht

Dr. Walter Oswalt: Halbierte Aufklärung – Die Wiederentdeckung des Antimonopolismus

im Café Wiesengrund, Finkenhofstr. 17, Frankfurt, in der Reihe „Leitkultur Menschenrechte“ von Humanistischer Union (http://frankfurt.humanistische-union.de) und Frankfurter Rundschau (http://www.fr-online.de) mit freundlicher Unterstützung der Sebastian-Cobler-Stiftung.

Oswalts These: Die Vorgeschichte unserer Gesellschaftssystems ist zu einem großen Teil vergessen. Dadurch kann der ursprüngliche Sinn von Demokratie und Menschenrechten, von freien Märkten und freier Öffentlichkeit durch den sogenannten „Neoliberalismus“ auf den Kopf gestellt werden, um unser Leben den angeblichen „Zwängen der Globalisierung“ zu unterwerfen.

Gegen die demokratische Lähmung unser Gesellschaft entwickelt Dr. Walter Oswalt konkrete Vorschläge für eine weitreichende Verfassungsreform von den Kommunen bis zur Europäischen Union. Ausgangspunkt für eine „Nachhaltige Demokratie“ und eine „Egalitäre Marktwirtschaft“ ist die Wiederentdeckung der Wegbereiter der Menschenrechte: Oswalt stellt die fast vergessene Tradition des „Starken Liberalismus“ vor, die in den großen bürgerlichen Revolutionen entstand (z.B. Overton, Paine, Heinzen ), in der frühen Arbeiterbewegung und der Antimonopolbewegung des neunzehnten Jahrhunderts weiterentwickelt wurde und bis zum Ordoliberalismus der „Freiburger Schule“ im 20. Jahrhundert reicht.

Die großen Liberalen waren radikale Gegner dessen, was heute als „Neoliberalismus“ bezeichnet wird. Weil sie das Wirtschaftsystem konsequent dem universellen Recht auf individuelle Freiheit und soziale Gleichheit unterwarfen, forderten Sie die Auflösung ökonomischer Machtkonzentrationen (wie Konzerne) und großer Reichtumsunterschiede.

Walter Oswalt bleibt nicht bei historischen Erkenntnissen stehen, sondern wendet sie auf unsere aktuellen Probleme an: Sind Machtgebilde wie die Deutsche Bank, Daimler-Chrysler oder Shell überhaupt vereinbar mit einer rechtstaatlichen Demokratie oder sind sie verfassungswidrig? Wie kann unter Verhältnissen des globalen Standortwettbewerbs Wirtschaftsmacht Schritt für Schritt gebrochen, und schließlich eine “ Konzernfreie Marktwirtschaft“ (Corporate-free market economy) durch eine auf Menschenrechten beruhende Wirtschaftsverfassung durchgesetzt werden ?

Dr. Walter Oswalt leitet das „Walter Eucken Archiv“ in Frankfurt (http://www.eucken.org), das den Nachlaß des Begründers der Freiburger wirtschaftswissenschaftlichen Schule herausgibt. Zugleich lehrt Oswalt als Dozent an der Uni Köln. Der Philosoph arbeitet im Wissenschaftlichen Beirat von Attac Deutschland mit. Er gehörte zur Gründungsgeneration der Grünen und war Mitglied der ersten Grünen-Fraktion im Römer von 1981 – 1985. Im Frühjahr erscheint Oswalts neustes Buch: NO MONO, Marktwirtschaft ohne Konzerne (Lit-Verlag 2007, Münster,Berlin,London).

In der Reihe „Leitkultur Menschenrechte“ beleuchten Humanistische Union und Frankfurter Rundschau weiter, wie konsequent die politischen, sozialen und kulturellen Rechten eines jeden menschlichen Individuums eingelöst und garantiert werden.

nach oben