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Der Kapita­lismus ist am Ende. Wirklich? Gemeinsame Podiums­dis­kus­sion von Humanis­ti­scher Union Frank­fur­t/M. und attac

26. März 2009
Datum: Donnerstag, 26. März 2009

Mit der Wirtschaftskrise sind neoliberale Konzepte widerlegt. Doch welcher Weg führt aus der Krise? Walter Oswalt und Robert Kurz diskutieren darüber kontrovers auf dem Podium von Humanistischer Union und attac.

Der Neoliberalismus wird von zwei Seiten angegriffen: Walter Oswalt fordert, Konzerne abzuschaffen und den oligopolistischen Kapitalismus durch eine egalitäre Marktwirtschaft zu überwinden. Robert Kurz dagegen sieht den Kapitalismus insgesamt kollabieren  und fordert eine neue Form der Vergesellschaftung von Produktion.

Die aktuelle Wirtschaftskrise reicht weiter als die von 1929. Daher greifen Humanistische Union und attac Fragen auf, die über die aktuelle Diskussion um „Rettungspakete“ für die Banken und die Autoindustrie hinausgehen. „In welcher Welt wollen Sie leben?“ heißt heute: „Wohin soll sich unsere Wirtschaftsordnung entwickeln?“ Dazu haben wir Referenten eingeladen, die konträre Auswege aus der Krise empfehlen.

Robert Kurz ist kapitalismus- und marxismuskritischer Publizist. In einem jüngst veröffentlichten Beitrag für die Zeitschrift „Exit“ führte er die Gesellschaftskritik von Marx weiter; er sieht auch die Arbeiterbewegung noch in bürgerlichen Wertvorstellungen verhaftet. Kurz‘ bekanntestes Buch ist das „Schwarzbuch Kapitalismus“ (1999), 2008 veröffentlichte er „Tote Arbeit. Die Substanz des Kapitals und die Krisentheorie von Karl Marx“.

Walter Oswalt leitet das Walter-Eucken-Archiv in Frankfurt und arbeitet im wissenschaftlichen Beirat von attac mit. Aus ordoliberaler Position heraus kritisiert er neoliberalen Kapitalismus und Sozialismus: „Neoliberale wie Sozialisten sind sich dabei näher, als sie annehmen. Sie unterstellen gemeinsam, der Markt sei eine Naturerscheinung. Dabei wollen die einen die Wildnis des Marktes unter Naturschutz stellen, während die anderen fordern, sie trockenzulegen.“ Oswalt dagegen will das „hochartifizielle Kulturprodukt Marktwirtschaft“ so gestalten, daß die ökonomische Macht einiger weniger Konzerne ersetzt wird durch den Leistungswettbewerb in einer „Peer to Peer“-Ökonomie. Zu Oswalts Veröffentlichungen gehören „Entwicklung durch Wettbewerb“ (2007) und „Good bye Coca Cola. Wege zu einer konzernfreien Marktwirtschaft“ (2008).

Angesichts der Wirtschaftskrise ruft attac mit vielen anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen zu Demonstrationen am 28. März auf – näheres auf http://www.28maerz.de/startseite/

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